Der Stephansdom – Wiens Wahrzeichen

Der Stephansdom, auch bekannt als „Steffl“, ist ohne Zweifel eines der markantesten Wahrzeichen Wiens und ein kulturelles wie religiöses Herzstück der Stadt. Mit seiner majestätischen Architektur, seiner langen Geschichte und seiner symbolischen Bedeutung ist der Dom ein Muss für jeden Wien-Besucher und ein zentraler Punkt im Leben der Wiener. Der Dom ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Symbol der Stadt, das seit Jahrhunderten über das Zentrum Wiens wacht.

Die Geschichte des Stephansdoms

Die Geschichte des Stephansdoms reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1137, und ursprünglich wurde der Bau als romanische Kirche geplant. Doch im Laufe der Jahrhunderte wurde der Dom immer wieder erweitert und umgebaut, was ihn zu einem eindrucksvollen Mix aus verschiedenen Baustilen macht. Insbesondere der gotische Stil dominiert heute das Erscheinungsbild des Doms.

Im 14. Jahrhundert begann die gotische Erweiterung des Baus, und der Südturm, eines der markantesten Merkmale des Doms, wurde in dieser Zeit geplant. Der Bau des Turms zog sich jedoch über viele Jahrzehnte hin und wurde schließlich 1433 vollendet. Mit einer Höhe von 136,4 Metern ist der Südturm der höchste Turm Wiens und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt.

Eine weniger bekannte Tatsache ist, dass der Nordturm des Stephansdoms unvollendet blieb. Der Plan war, ihn als Gegenstück zum Südturm zu errichten, doch aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten und dem wachsenden Interesse an Renaissance-Architektur wurde der Bau im 16. Jahrhundert eingestellt. Heute wird der Nordturm von einem charakteristischen Glockenhelm gekrönt.

Architektur und Kunst im Stephansdom

Der Stephansdom beeindruckt nicht nur durch seine Größe, sondern auch durch seine kunstvollen Details und die Symbolik, die sich in der Architektur wiederfindet. Das auffällige Ziegeldach des Doms, das aus rund 230.000 glasierten Ziegeln besteht, zeigt farbenfrohe Muster und das kaiserliche Wappen Österreichs sowie das Stadtwappen Wiens.

Im Inneren des Doms befindet sich eine Vielzahl von Kunstwerken, die über Jahrhunderte gesammelt wurden. Besonders beeindruckend ist der Hochaltar, der 1647 von Tobias Pock geschaffen wurde. Er zeigt die Steinigung des heiligen Stephanus, des Namensgebers des Doms. Neben dem Hochaltar gibt es noch zahlreiche Kapellen und Altäre, die in den verschiedenen Epochen der Geschichte des Doms errichtet wurden.

Nicht zu vergessen ist die Pummerin, die berühmteste Glocke des Stephansdoms. Sie befindet sich im Nordturm und ist die größte Glocke Österreichs. Die Pummerin läutet zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel am Neujahrstag oder zu kirchlichen Feiertagen, und ist für viele Wiener ein unverzichtbarer Bestandteil der Festtage.

Der Stephansdom als Symbol Wiens

Für viele Wiener ist der Stephansdom weit mehr als nur ein Gebäude. Er ist ein Symbol des Widerstands und der Hoffnung. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Dom schwer beschädigt, als am 12. April 1945 der Dachstuhl in Flammen aufging. Dank der großzügigen Spenden aus der Bevölkerung und internationaler Unterstützung konnte der Stephansdom jedoch schnell wieder aufgebaut werden und erstrahlt seit 1952 wieder in seiner vollen Pracht.

Der Stephansdom ist nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein kulturelles. Das Jahr über finden zahlreiche Konzerte, Messen und Veranstaltungen statt, die sowohl Touristen als auch Einheimische anziehen. Der Dom ist zudem ein Ort der Stille und des Gebets mitten im Herzen einer pulsierenden Stadt.

Besuch des Stephansdoms

Ein Besuch des Stephansdoms ist ein Highlight jeder Wien-Reise. Der Eintritt in die Haupthalle des Doms ist kostenlos, doch einige der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten, wie die Türme und die Katakomben, können gegen eine kleine Gebühr besichtigt werden. Besonders der Aufstieg zum Südturm lohnt sich, denn die Aussicht auf Wien ist atemberaubend. Wer es etwas bequemer mag, kann den Nordturm mit einem Aufzug erklimmen und von dort die berühmte Pummerin besichtigen.

Auch die Führungen durch die Katakomben unter dem Stephansdom sind äußerst beliebt. Hier erfahren Besucher mehr über die Geschichte des Doms und die Grabstätten, die sich unter dem Gebäude befinden. Viele bedeutende Persönlichkeiten Wiens sind in den Katakomben beigesetzt, was den Ort zu einem Teil der Stadtgeschichte macht.

Fazit

Der Stephansdom ist nicht nur das wichtigste Wahrzeichen Wiens, sondern auch ein lebendiger Teil der Stadtgeschichte. Er verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und ist ein Symbol für den unermüdlichen Geist der Wiener. Egal, ob man sich für Architektur, Geschichte oder Religion interessiert – der Stephansdom bietet für jeden Besucher etwas. Ein Besuch dieses beeindruckenden Bauwerks sollte bei keinem Wien-Aufenthalt fehlen.